Unter dem Motto „Es war einmal die Zeit – Die Geschichte der Menschheit“ eröffnete das große Blasorchester am vergangenen Sonntag die Bühne des Peiner Stadttheaters. Vor erneut ausverkauftem Saal spielten die rund 70 Musikerinnen und Musikern ein Konzert, dass das Publikum mitriss und begeisterte.
Die Eröffnung übernahm noch Michael Tewes am Mikrofon und „heizte“ den Saal ein, ehe das neue Moderatorenteam um Antje Bertram und Björn Krüger durch den Abend führte. Bereits auf dem Plakat zum Konzert war ein Zeitstrahl zu sehen, der die Geschichte der Menschheit darstellte. Dieser Zeitstrahl wurde nun durch das Orchester beschritten. Beginnend in Afrika, mit „African Symphony“ und der Entstehung der Menschen ging es im ersten Teil des Konzertes durch die Epochen, der Zeit des römischen Reichs, ins Mittelalter. Ebenfalls war schon der Titel „Man In The Ice“ zu hören, mit dem das Stadtorchester beim Deutschen Turnfest in Oldenburg im Frühjahr 2020 antreten will. Eine musikalische Beschreibung der Tage von „Ötzi“ wurde vom Orchester geboten, man hörte Eis tropfen, war mit auf Mammut-Jagd und konnte immer wieder neue Aspekte im Titel finden, die an die rauen Lebensumstände der Neandertaler erinnerten.
Nach einer Pause hatten dann die Neuen Fuhsetaler auf der Bühne Platz genommen und spielten mit der „Annen Polka“ und „Des großen Kurfürsten Reitermarsch“ traditionelle Blasmusik der Vorkriegszeit. Nach ausgiebigem Applaus nahm dann auch das große Blasorchester wieder Platz und schloss die Lücke bis zur heutigen Zeit. Neben der Geschichte zu „Winnetou und Old Shatterhand“ im wilden Westen ging es weiter zum Charleston, bei dem sich das Orchester auch ordentlich in Schale schmiss! Auch das Thema Krieg wurde durch „Hymn To The Fallen“, bekannt aus dem Film „Saving Privat Ryan“, behandelt. Die Zeiten der DDR bis zum Mauerfall präsentierte das Blasorchester durch das zweite Wertungsstück für das anstehende Turnfest: „Wendepunkte 1-9-8-9“, eine Komposition für Blasorchester von Siegmund Goldhammer. Die dramatische Rhapsodie handelt von der Ungewissheit im Volk, den Montagsdemonstrationen bis hin zum Mauerfall. Immer wieder sind kleine Ausschnitte aus den Nationalhymnen der DDR und der Bundesrepublik zu hören. Gefolgt von „Wind Of Change“ kamen die Zuhörerinnen und Zuhörer nun mit dem Orchester in der heutigen Zeit an. Zum krönenden Abschluss trat Yannick Spyra mit „Baba Yetu“ ans Mikrofon und der Kreis schloss sich, das Orchester kam wieder in Afrika an. Die beiden Dirigenten Michael Tewes und Jörg Boddeutsch bedankten sich gemeinsam mit den Orchestermitgliedern für den Anhaltenden Applaus und belohnte das Publikum noch mit einer Zugabe.
Neben den ganzen musikalischen Highlights gab es aber noch einen weiteren Grund, zu applaudieren. Wolfgang Möhle wurde auf der Bühne für seine langjährige ehrenamtliche Arbeit als Schatzmeister und stellvertretenden Vorsitzenden geehrt. Er war in diesem Jahr nach insgesamt 33 Jahren Vorstandsarbeit von seinem Amt zurückgetreten. In den vielen Jahren hatte er seine Freizeit geopfert, um den Verein und auch das Orchester zu unterstützen, wo er nur konnte. Auch der Kreissportbund, dem das Stadtorchester angehört, ehrte ihn für diese ehrenamtliche Leistung mit der Ehrennadel in Gold!
sdr mde